Sonntag, 27. Februar 2011

83rd Annual Academy Awards


The nominations are ...

Wenn das keine Favoriten sind: 12 Nominierungen für The King's Speech mit Colin Firth in der Hauptrolle, 10 mal ist der Coen-Brüder-Western True Grit nominiert. Aber auch Inception und The Social Network mit je 8, The Fighter mit 7 und 127 Hours mit 6 Nominierungen können sich gute Chancen auf die eine oder andere Statuette ausrechnen. Interessant wird auch die Frage, ob sich erstmals ein Animationsfilm - Toy Story 3, insgesamt 5 mal nominiert - den Oscar als Bester Film sichern wird können.

ich bleibe sicher wach ;-)

Freitag, 25. Februar 2011

There Be Dragons - Clip exklusive



Vor kurzem ist ein Clip online gestellt worden, der mir irgendwie schon gefällt.
Gespannt warten wir auf den Film; ob er überhaupt auf Deutsch erscheint?

Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Plan - The Adjustment Bureau




Wenn es in der Politik mehr Menschen wie David Norris (Matt Damon) geben würde, dann wäre die Welt ein Hollywoodfilm: Man mag diesen Mann, man möchte ihm glauben und könnte sich fast vorstellen, für ihn zu kämpfen. Das Karrierebarometer zeigt auch steil nach oben bei Kongressmann David. Und der Weg vom Sitz im Kongress bis zur Privatorgie im Weißen Haus ist oft kein weiter, wie man weiß. Fehlt nur noch die richtige Frau an Davids Seite. Aber da ist sie ja: Elise Sellas (Emily Blunt), in die er eines Abends ganz unverhofft hineinläuft. Die schöne Britin dürfte für fast jeden auf den ersten Blick ein Bringer sein, aber im Fall von David entpuppt sie sich als echte Seelenverwandte. Unwiderstehlich, unvermeidlich, unendlich groß, diese Liebe. Aber leider auch unmöglich. Zumindest, wenn es nach den Männern vom Anpassungsbüro geht. Diese Spooks, unauffällige Männer in grauen Anzügen, die auf den zweiten Blick auch hunderte Jahre alt sein könnten, scheinen alles zu lenken, was auf Erden passiert. Sie haben Bücher, die für jeden einzelnen Menschen einen exakten Lebensplan vorsehen. Und sie, die Männer, sorgen für die Einhaltung dieses Plans. Abweichungen werden nämlich nicht akzeptiert. So sieht sich David also vor der Wahl: Er kann seine epochale Gefühlslage ignorieren, die Frau in den Wind schießen und dick Saubermann-Karriere machen, oder er kann dem Kittel nachlaufen und versuchen, alle Prügel, die ihm die Männer mit dem Plan in den Weg legen, abzublocken – auch wenn die stur behaupten, das wäre sinnlos, unmöglich, vorprogrammiertestes Scheitern. David, ein ganzer Kerl, wählt natürlich Zweiteres. Ob es weise war, wird sich zeigen; anstrengend wird es auf jeden Fall. Weil offenbar mit allen Mitteln verhindert werden soll, dass David und Elise ein Paar werden. Und diese Mittel, mit denen die geheimnisvollen Männer ausgestattet sind, können sich wirklich sehen lassen. Das sind nicht nur Wichtigtuer mit finsteren Mienen. Die haben Technologien, von denen man bei uns zu Hause noch gar nichts ahnt. Für David wirds also ziemlich eng, während er quer durch das moderne New York der Frau hinterherhetzt, die er nicht lieben dürfen soll …
Regiedebütant George Nolfi (Drehbuchautor von Ocean’s Twelve undThe Bourne Ultimatum) setzt auf atemlose Action und wilde Verfolgungsjagden, aber auch auf stilvolle Suspense in einer Art New Yorker Parallelwelt, wo alles wie heute ist, die Leute aber nach 50er-Jahre-Retro-Schick aussehen. Wie schon Total RecallMinority Reportund Blade Runner basiert auch Der Plan auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick. SciFi-Action-Kracher mit Grips, dank Emily Blunt auch visuell sehr anregend.

Dienstag, 22. Februar 2011

True Grit - bin schon gespannt



"True Grit" lässt sich schwer ins Deutsche übersetzen, es bedeutet soviel wie Zähigkeit, innere Härte, Unbeugsamkeit, Echtheit. Wenn jemand nicht umzubringen ist und immer wieder aufsteht, um seinen Weg zu gehen, dann hat er "true grit". Wie man sich die Menschen vorstellt, die im 19. Jahrhundert im Wilden Westen gelebt haben.
So wie die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld), die plötzlich mutterseelenallein auf der väterlichen Ranch steht. Ihre Mutter ist lange tot, und jetzt hat einer der Saisonarbeiter, der gewalttätige und ständig besoffene Tom Chaney (Josh Brolin), auch noch ihren Vater umgebracht. Chaney ist mit allen Pferden und dem ganzen Vermögen von zwei Goldstücken in die Prärie abgehaut. Mattie beschließt, ihn zu finden, um den Mord zu sühnen und um ihren rechtmäßigen Besitz zurückzukriegen.
Natürlich kann sie das nicht selbst bewerkstelligen, sie ist ja noch ein Kind. Also erkundigt sie sich in der Stadt nach den besten Männern für den Job. Ihre Entscheidung fällt schließlich auf U.S. Marshal Reuben J. Cogburn, genannt Rooster (Jeff Bridges), denn er wurde ihr als der gnadenloseste von allen beschrieben. 
Also kratzt Mattie ihr letztes Geld zusammen, um Rooster anzuheuern. Der, ein zynisches, lebensüberdrüssiges, saufendes Raubein, hat aber überhaupt keine Lust, sich von einem kleinen Mädchen in den Dienst nehmen zu lassen. Durchaus interessiert ist allerdings der geschwätzige und reichlich unerfahrene, aber schwer determinierte Texas Ranger LaBeouf (Matt Damon in seinem allerersten Coen-Film). Der ist nämlich schon seit Monaten hinter Chaney her, wegen eines früheren Mordes, den Chaney in Texas begangen hat – und dem damit verbundenen Kopfgeld.
Nach einigem Hin und Her lässt sich Rooster breitschlagen, gemeinsam mit LaBoef auf die Suche nach Chaney zu gehen. Und Mattie besteht so hartnäckig darauf, ebenfalls mitzukommen, dass er sogar dazu einwilligt – auch wenn sowohl Rooster als auch LaBoef zutiefst davon überzeugt sind, dass ein nerviges Kind in der Prärie nichts verloren hat, schon gar nicht, wenn es um die Jagd nach einem gewaltbereiten Schwerverbrecher geht.
Irgendwann ist dann das ungleiche Trio doch gemeinsam unterwegs. Ein beinharter, tödlicher Ritt durch eine feindliche Landschaft, ständig der Gefahr ausgesetzt, Banditen in die Hände zu fallen. Trotzdem bleibt immer genug Zeit für Streitereien – vor allem die beiden Männer kriegen sich immer wieder in die Wolle. Keiner will den anderen als Autorität anerkennen – Rooster hält LaBoef für ein dämliches Greenhorn, LaBoef Rooster für einen besoffenen Loser, und immer wieder ist es Mattie, die mit ihrer Halsstarrigkeit die beiden dazu bringt, sich zusammenzuraufen und weiterzureiten. Doch als sie endlich Chaney tatsächlich aufspüren, muss sich erst zeigen, wer hier aus dem härtesten Holz geschnitzt ist …
True Grit ist die Verfilmung von Charles Pontis’ gleichnamigem Roman, der 1969 schon einmal zu Leinwandehren kam: Henry Hathaways später Western (dt. Titel: Der Marshal) mit John Wayne als Rooster Cogburn (in Nebenrollen: Robert Duvall und Dennis Hopper) verhalf Wayne zum einzigen Oscar seiner Karriere. Die Version von Joel und Ethan Coen ist nun gleich für zehn Oscars nominiert (in den Sparten Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Nebendarstellerin, Kamera, Ausstattung, Kostümdesign, Tonmischung, Tonschnitt). FargoThe Big LebowskiO Brother, Where Art ThouNo Country for Old Men etc. etc., und jetzt auch noch ein Western: Die Coen-Brothers haben schon so viele Meisterstücke abgeliefert, aber sie wiederholen sich nie, und immer schaffen sie es, ihr Publikum zu überraschen. Mit Western ist das ja immer so eine Sache: Alle Filmemacher träumen davon, einen zu machen, aber selten träumt das p.t. Publikum davon, einen zu sehen. True Grit allerdings, wunderschön gefilmt und clever inszeniert, wurde in den USA zum echten Kassenschlager und wird von vielen Kritikern als der bisher zugänglichste und massentauglichste Film der Coens bezeichnet. Aber es wären nicht die vielgepriesenen Filmbrüder, wenn nicht auch ihr neuester Streich trotz der grimmigen Story voll gespickt mit ihrem typischen Humor wäre. Und selbst wenn im Wilden Westen natürlich raue Sitten herrschen, ist True Grit auch der vielleicht "jugendfreiste" Film der Coens, die ja sonst weder vor blutigsten Details noch drastischen Anspielungen zurückschrecken. "Ich fand es sehr interessant, dass die Hauptfigur der Geschichte ein Kind ist", meint Joel Coen. "Wir haben so etwas noch nie gemacht. Und jetzt ist es ein Film geworden, den sich durchaus auch die Kids anschauen können!" Vor allem Kids mit sehr gutem Filmgeschmack.

Montag, 21. Februar 2011

Freundschaft Plus


Die Grenzlinie zwischen Spaß und Ernst
Denn seitdem sich aus der einstigen Sandkastenfreundschaft der beiden eine reine Bettgeschichte entwickelt hat, passen sie streng darauf auf, die Grenzlinie zwischen Spaß und Ernst nicht zu übertreten. Wer hat schon Zeit für einen anstrengenden "Lebensabschnittsgefährten"? Und seit Adams Vater (Kevin Kline) plötzlich Adams Ex-Freundin dated, hat der endgültig den Glauben an feste Partnerschaften verloren. Für die gestresste und dauerbeschäftige Ärztin Emma sind Beziehungen genauso überflüssig wie Allergien. Monogamie hält sie sowieso für vollkommen unmöglich. Da passt das Wiedersehen mit Adam perfekt in ihren Plan. Schließlich sind Kuscheln und Küssen reine Zeitverschwendung. Und die festen Termine zu den Schäferstündchen an wechselnden Orten scheinen doch ausschließlich Vorteile zu bieten. Eine sehr effiziente Win-Win-Situation. Keine Verpflichtungen. Keine Eifersucht. Keine Lügen. Keine Spitznamen und kein ... gemeinsames Frühstück! Schaffen es die beiden sich vor lauter Angst vor der Liebe nicht ineinander zu verlieben und die scheinbar so unkomplizierte "Freundschaft Plus" zu retten?

Freitag, 18. Februar 2011

127 Hours


Bis hierher und nicht weiter. Aron (James Franco) ist eingeklemmt. Ein Felsbrocken ist ins Rutschen gekommen, hat den Kletterer mitgerissen. Jetzt steckt Arons rechte Hand fest - zwischen der Canyonwand und einem riesigen Stein. Irgendwo in Utah, am Arsch der Welt, alleine. Keine Frage, spätestens am Montag wird irgendjemand Aron vermissen, aber was nützt es: Er hat niemandem erzählt, wo genau er sich an diesem Wochenende herumtreiben wird. Es käme einem Wunder gleich, würde man ihn ausgerechnet hier suchen.
Es ist Samstag, der 26. April 2003, als der 26-jährige Aron Ralston, ein leidenschaftlicher Sportler und Outdoor-Fanatiker, beim Klettern im Blue John Canyon von einem Felsbrocken eingeklemmt wird. Es ist Donnerstag, der 1. Mai 2003, als Aron, nach der Amputation seines rechten Unterarmes, dem Abseilen über eine 20 Meter hohe Felswand und einem Marsch von 13 Kilometern schon mehr tot als lebendig einer niederländischen Familie über den Weg läuft, die ihn versorgt und Hilfe holen kann.
Niemals aufgeben. Danny Boyles Film ist nicht nur enorm akkurat und intim geworden, sondern verströmt eine geradezu unerträgliche Intensität, nicht zuletzt dank der beeindruckenden (und Oscar-nominierten) Performance von James Franco. "Dehydrierung, Schlafmangel und Verzweiflung setzten meinen Verstand außer Gefecht, alles, was blieb, waren Emotionen. Danny ist es gelungen, diese Erfahrungen auf den Film zu übertragen", sagt Aron Ralston, der in den kompletten Entstehungsprozess von 127 Hours eng involviert war.