Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Plan - The Adjustment Bureau




Wenn es in der Politik mehr Menschen wie David Norris (Matt Damon) geben würde, dann wäre die Welt ein Hollywoodfilm: Man mag diesen Mann, man möchte ihm glauben und könnte sich fast vorstellen, für ihn zu kämpfen. Das Karrierebarometer zeigt auch steil nach oben bei Kongressmann David. Und der Weg vom Sitz im Kongress bis zur Privatorgie im Weißen Haus ist oft kein weiter, wie man weiß. Fehlt nur noch die richtige Frau an Davids Seite. Aber da ist sie ja: Elise Sellas (Emily Blunt), in die er eines Abends ganz unverhofft hineinläuft. Die schöne Britin dürfte für fast jeden auf den ersten Blick ein Bringer sein, aber im Fall von David entpuppt sie sich als echte Seelenverwandte. Unwiderstehlich, unvermeidlich, unendlich groß, diese Liebe. Aber leider auch unmöglich. Zumindest, wenn es nach den Männern vom Anpassungsbüro geht. Diese Spooks, unauffällige Männer in grauen Anzügen, die auf den zweiten Blick auch hunderte Jahre alt sein könnten, scheinen alles zu lenken, was auf Erden passiert. Sie haben Bücher, die für jeden einzelnen Menschen einen exakten Lebensplan vorsehen. Und sie, die Männer, sorgen für die Einhaltung dieses Plans. Abweichungen werden nämlich nicht akzeptiert. So sieht sich David also vor der Wahl: Er kann seine epochale Gefühlslage ignorieren, die Frau in den Wind schießen und dick Saubermann-Karriere machen, oder er kann dem Kittel nachlaufen und versuchen, alle Prügel, die ihm die Männer mit dem Plan in den Weg legen, abzublocken – auch wenn die stur behaupten, das wäre sinnlos, unmöglich, vorprogrammiertestes Scheitern. David, ein ganzer Kerl, wählt natürlich Zweiteres. Ob es weise war, wird sich zeigen; anstrengend wird es auf jeden Fall. Weil offenbar mit allen Mitteln verhindert werden soll, dass David und Elise ein Paar werden. Und diese Mittel, mit denen die geheimnisvollen Männer ausgestattet sind, können sich wirklich sehen lassen. Das sind nicht nur Wichtigtuer mit finsteren Mienen. Die haben Technologien, von denen man bei uns zu Hause noch gar nichts ahnt. Für David wirds also ziemlich eng, während er quer durch das moderne New York der Frau hinterherhetzt, die er nicht lieben dürfen soll …
Regiedebütant George Nolfi (Drehbuchautor von Ocean’s Twelve undThe Bourne Ultimatum) setzt auf atemlose Action und wilde Verfolgungsjagden, aber auch auf stilvolle Suspense in einer Art New Yorker Parallelwelt, wo alles wie heute ist, die Leute aber nach 50er-Jahre-Retro-Schick aussehen. Wie schon Total RecallMinority Reportund Blade Runner basiert auch Der Plan auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick. SciFi-Action-Kracher mit Grips, dank Emily Blunt auch visuell sehr anregend.

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